Wichtig ist ein Vorgespräch

Damit Sie eine Vorstellung haben, wieviel besprochen werden muss, hier einige Punkte:
Es muss nicht auf Biegen und Brechen getanzt werden. WENN aber getanzt werden soll, muss die Tanzfläche mehr als eine freie Fläche sein.

Folgendes sollte man bedenken

  1. Die Tanzfläche sollte geschützt und kein Durchgang sein..
  2. Ist die Tanzfläche in einem Nebenraum, sollte der Speiseraum aufgelöst werden. Zwei Räume und ein Fest funktionieren in der Regel nicht gut.
  3. Wählen Sie den Platz für den DJ nahe an der Tanzfläche, damit die Gäste leicht Musikwünsche äußern können.
  4. Setzen Sie die Tanzwilligen in die Nähe der Tanzfläche, die etwas ruhigeren Gäste entfernt.
  5. Wann beginnt der Tanz? Je früher desto besser, ohne aber die Gäste zu nötigen. Oft beginnt der Tanz eine viertel Stunde nach dem letzten Menü-Gang. Egal welche Art der Feier – der Tanz sollte mit einem klaren Signal beginnen, etwa mit der Ankündigung des Gastgebers, dass er sich für den zweiten Teil des Abends ein gutes Tanzaufkommen wünscht.Hilfreich dabei: der Gastgeber und /oder Freunde gehen mit gutem Beispiel voran.
  6. Mit welchem Tanzstück eröffnen? Das muss besprochen werden. Für Hochzeiten überreiche ich im Vorfeld eine CD mit einer Auswahl von Walzern.
  7. Wichtige Tanztitel, können dem DJ – am besten zwei Wochen vorher – mitgeteilt werden. Bitte keine Lieblingstitel sondern Partytitel. Hören Sie sich bei Ihren Gästen um. Vor Tanzstart legt der DJ Kärtchen aus, auf denen die Gäste ihre Lieblingstitel notieren können.
  8. AUSSERDEM: Welche Tischgröße? Meist kann der Veranstalter das nicht bestimmen. Wenn doch, eher kleine Tische, nicht mehr als für acht Personen. Warum? Bei größeren Tischen kann man sich nur mit dem Tischnachbarn unterhalten, nicht aber über die Diagonale wie bei kleinen Tischen.
  9. Das Vorstellen der Gäste ist ein schwieriges Feld. Einerseits wollen die Gastgeber jeden bedenken, andererseits kann sich ein Gast kaum die übrigen Personen merken. Es empfiehlt sich, einzelne Tische vorzustellen oder nur jene Gäste, die von weit her angereist sind oder zum engstem Kreis gehören: wichtige Freunde, verdiente Mitarbeiter, den Ehegatten, die Eltern, die enge Verwandtschaft, den Ältesten und den Jüngsten und – bei Hochzeiten – die Trauzeugen. Eine Vorstellung, die länger als 10 Minuten dauert, kann ermüden. Es sei denn, man würzt sie mit witzigen Kommentaren
  10. Redner sollten erst anfangen, wenn das Servicepersonal die Tische abgeräumt hat. Lange und viele Reden können langweilen. Dies gilt vor allem für Betriebsveranstaltungen. Bei Hochzeiten: In der Regel ergreift einer der vier Elternteile des Paares nach dem ersten Gang das Wort, dann der andere. Dann eventuell die Trauzeugen. Bei Geburtstagen: Die erste Rede hält der Jubilar, dann der Ehegatte oder einer der Eltern, dann die Freunde. Empfehlung: ab Uhrzeit x keine weiteren Reden mehr.
  11. Wollen Sie Darbietungen (Spiele, Sketche) auf Ihrem Fest? Ernennen Sie einen Koordinator (Zeremonienmeister) für Ihre Feier. Der kann sondieren, ob die Darbietenden wirklich Lust haben, etwas aufzuführen oder nur glauben, der Gastgeber wünsche dies. Ein Koordinator kann nach Rücksprache mit dem Gastgeber leichter nein sagen als der Gastgeber. Eher keine spontanen oder unangekündigten Darbietungen. Empfehlung: ab Uhrzeit x keine weitere Darbietung mehr.
  12. Fotografen sind häufig nur in den ersten Stunden einer Veranstaltung anwesend. Wenn Sie gelungene, lebendige Erinnerungsfotos von Ihrem Fest möchten, denken Sie daran, dass sich oft zu später Stunde eine besonders ausgelassene Stimmung entwickelt, die Sie vielleicht auch im Bild festhalten wollen. Einwegkameras auslegen? Pro Tisch: ein bis drei Kameras.
  13. Rauchverbot ggf. ab Uhrzeit x aufheben. Damit die Raucher nicht draußen stehen. Warum? Weil sich an die Raucher gerne ein Pulk Nichtraucher hängt. Gefahr einer kleinen Nebengesellschaft draußen.
  14. Gabentisch nicht vergessen!
  15. Reserveschuhe mitnehmen? Falls die Festschuhe drücken.
  16. Manche Bräute legen zu vorgerückter Stunde das Hochzeitskleid ab und tauschen es gegen bequeme Abendgarderobe.
  17. Der Brautstraußwurf kann auch die ledigen Männer einbeziehen. Das kann lustig sein.
  18. Der DJ isst am liebsten an seiner Tonanlage. Und zwar, wenn alle essen. So kann er die Lautstärke ständig korrigieren und Festredner bekommen umdstandslos das Funk-Mikro überreicht. Bei gedecktem Essen, bitte den DJ als Kostgänger anmelden. Küchen kalkulieren oft die genaue Zahl der Portionen.

Tanzverlauf und Tanzaufkommen

Es gibt optimierbare Rahmenbedingungen, um die Leute zum Tanzen zu bringen.
Diese sollten dringend mit dem DJ besprochen werden.

Bestimmende Faktoren

  • Haben die Gäste eine lange Anreise und einen langen Heimweg?
  • Hatten die Gäste vor dem Fest noch beruflich zu tun?
  • Kennen sich die Festteilnehmer von früheren (Tanz-)Festen?
  • Wie ist die Tanzbereitschaft unabhängig von der Musik? Kann man im Vorfeld motivieren?
  • Ist die Feier groß oder klein? Allgemein gilt: 20% Tanzaufkommen.
  • Zieht sich der Abend hin? Dauert es lange, bis der Tanz eröffnet wird?
  • Steht das DJ Pult nahe an der Tanzfläche?
  • Wie sind die Räumlichkeiten? Einheitlich oder geteilt? Eher groß oder klein?
  • Ist die Tanzfläche integraler Bestandteil oder isoliert?
  • Ist der Tanzboden glatt oder drehschwer?
  • Wie ist die Raumtemperatur?

Die erste Stunde ist die entscheidende. Jetzt muss den Festteilnahmern klar werden: der Tanz ist die dominierende Sache des späteren Abends.
Gerade nach dem Eröffnungstanz aber neigen die Gäste, sich zu zerstreuen. Viele wollen sich auflockern und ziehen sich z.B. ins Freie zurück. Tische verwaisen, die Zahl der Gäste halbiert sich und die Zahl der Gelegenheitsraucher steigt.

Was kann der DJ nun tun?

  • Er spielt vor allem für die Damen (Gloria Gaynor, Aretha Franklin, Amy Winehouse...), denn die Damen sind in der Regel tanzwilliger als die Herren.
  • Der DJ lockt mit seiner im Vorfeld besprochenen Musikauswahl.
  • Um den Gästen musikalisch entgegen zu kommen, legt der DJ Kärtchen / Darauf möchte ich tanzen aus, die zum einen mit Vorschlägen der Anregung dienen, zum anderen einen Notizplatz für eigene Wünsche anbieten.

Hilft das nicht, greift der DJ auf Bewährtes zurück, einem Mix aus Klassikern und Aktuellem, er stützt sich auf seinen Instinkt und seine Erfahrung.
Allgemein (nicht immer!) gilt: Beschleunigung des Tanztempos!

Nochmal: Die erste Stunde ist entscheidend. Ist die gut über die Bühne gegangen, kann der DJ auch ausgefallene Wünsche berücksichtigen.

Firmenfeiern

die Musikvorstellungen sind oft unterschiedlich: Die Chefetage hat andere als die Buchhaltung, die Jungen andere als die Gesetzteren... Ein gutes Betriebsklima hebt die (Tanz-)Stimmung, starker Männerüberschuss drückt sie.

Hochzeiten 

haben meist einen langen Vorlauf (Trauung, Essen, Reden und Darbietungen). Mit der Trauung beginnend, dauert eine Hochzeit oft sechzehn Stunden und mehr. Das fordert die Gäste – und ist eine Herausforderung für den DJ.
Der Musikgeschmack der Gäste ist – zumindest zu vorgerückter Stunde – weniger
unterschiedlich als bei Betriebsfeiern.
Nach dem Eröffnungstanz kann der DJ weiterhin "feierliche" Musik spielen, Paartanzmusik, Gesellschaftstänze (Fox, Chacha usw.), nach etwa 20 Minuten hebt er das Tempo mit Discomusik an.

Geburtstagsfeiern

da kennen sich die Gäste meist schon länger, die Stimmung ist vertraut. Der zeremonielle Vorlauf ist kurz, man trifft sich in der Regel erst zu Abend, isst, hört einige Reden, dann eröffnet der Jubilar den Tanz (traditionell mit Stevie Wonders "Happy Birthday"). Der DJ spielt Musik für eine bestimmte Altersgruppe, meist Titel, die die Gäste in ihrer Jugend gehört haben.